Das Angular Overlap Model ist ein moderner ligandenfeldtheoretischer
Ansatz zur Beschreibung der offenen d-Schale von
"Ubergangsmetallkomplexen. Anders als in der elektrostatischen
("`klassischen"') LFT wird hier vom MO-Bild ausgegangen: setzt man
einen effektiven Einelektronenoperator und eine Basis aus der "au"seren
d-Schale des Zentralatoms M und den Valenzschalen der Liganden L
an, dann bestehen die h"ochsten f"unf Orbitale eines solchen Systems im
Allgemeinen aus Metall-d-Orbitalen mit kleinen Einmischungen von
Ligandenfunktionen. Man kann nun in einer Art St"orungsrechnung
zweiter Ordnung zeigen, da"s die Eigenwerte der AOM-Matrix mit den
Elementen
eine gute N"aherung f"ur die Antibindungsenergien der atomaren
d-Orbitale im molekularen System darstellen, wobei den
Wechselwirkungsstyp bezeichnet (siehe unten). Kennt man die
Antibindungsenergien, dann hat man den Schl"ussel zur Berechnung
spektraler "Uberg"ange innerhalb der offenen Schale von
"Ubergangsmetallkomplexen in der Hand. Allerdings mu"s zuvor noch eine
H"urde "uberwunden werden, n"amlich die Berechnung bzw. Parametrisierung
der Matrixelemente Gl. 1. Hierzu ist die Einf"uhrung
einer Standardorientierung erforderlich, mittels derer es gelingt,
Komplexgeometrie und St"arke einzelner Metall-Ligand-Wechselwirkungen
rechnerisch voneinander zu trennen.